Königstein in Sachsen

Am Fuße der in Deutschland einzigartigen Festung und unmittelbar an der Elbe, befindet sich die ca. 3200 Einwohner zählende Stadt Königstein. Hier bieten sich den vielen Feriengästen und Tagesausflüglern faszinierende Landschaftserlebnisse in der wunderschönen Sächsischen Schweiz. Den Namen verdankt die Stadt der einstigen Burg und späteren Festung, die 1241 erstmalig urkundlich erwähnt wurde. Gerade die hervorragende Verkehrsanbindung ist das große Plus der Stadt.

Königstein ist praktisch mit allen möglichen Verkehrsmitteln (außer dem Flugzeug) problemlos erreichbar. Von hier aus kann man zu Fuß oder per Fahrrad, mit dem Pkw oder dem Bus, mit der Bahn oder dem Schiff die unmittelbar in der Nähe gelegenen Tafelberge und Täler, aber auch weiter entfernt liegende Regionen des Elbsandsteingebirges erkunden.

Die domartige Evangelisch-Lutherische Stadtkirche wurde ursprünglich unter dem Einfluß des Erbauers der Dresdner Frauenkirche, George Bähr, 1720/24 auf dem Schreiberberg errichtet und, nachdem sie 1810 bis auf die Umfassungsmauern abgebrannt war, von 1810 bis 1823 in barocker Gestalt wieder aufgebaut - allerdings mit klassizistischer Innenausstattung (mächtiger Kanzelaltar aus Sandstein, Taufstein aus erzgebirgischem Granat-Serpentinit, Jehmlich-Orgel). In der Mühlgasse entdeckt man den "Malerwinkel" mit zwei hohen Sandstein-Rundbögen aus dem 18.Jahrhundert. Die stattliche Postmeilensäule (Postdistanzsäule) von 1727 am Fuße des Pfaffenberges erinnert an das kursächsische Verkehrswesen, die Hochwassersäule (Haus Pirnaer Str. 5) hingegen an das Ausmaß zahlreicher Hochfluten der Elbe.

 

Pfaffendorf gehört erst seit 1994 als Ortsteil zur Stadt Königstein. Seinen Namen erhielt der Ort, weil im Mittelalter die Einwohner den Königsteiner Pfaffen Zinsen zahlen mussten. Das einstigste Waldhufendorf liegt in einer flachen Geländewanne, auf deren einen Seite nur Gärten und kleine Felder angelegt werden konnten, auf deren anderen besagte Hufen entstanden. Von dieser bäuerlichen Vergangenheit zeugen noch zahlreiche Bauerngüter, meist Dreiseithöfe mit einem Fachwerkobergeschoss. Ein Pfaffendorfer Bauernhof trägt einen besonderen Namen: Barbarinegut. Seine Flur reicht bis an eine 35 m hohe, 1905 zum ersten Mal bestiegene Felsnadel heran. Sie ist das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz: die Barbarine. Die Sage deutet das einzigartige Felsgebilde als eine verzauberte Jungfrau, die, statt zur Kirche zu gehen, auf dem Pfaffenstein Beeren sammelte. Dieser Berg gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Sächsischen Schweiz. C.G. Jäckel legte als Erster einen Weg auf den Gipfel an, um Besucher auf den Berg führen zu können. An den 1882 verstorbenen Erschließer erinnert eine Gedenktafel am Jäckelfelsen. Weitere Aufstiegsmöglichkeiten entstanden 1897 und 1913.

Halbestadt entwickelte sich im 15. Jahrhundert um ein Vorwerk, das zum Cölestinerkloster auf dem Königstein gehörte und deswegen auch "Mönchsvorwerk" hieß. 1550 kaufte die Stadt das fruchtbare Gelände, teilte es in 11 Parzellen und gab diese an Bürger der Stadt in Erbzins. Aus dieser Zeit stammen noch Teile einiger Gebäude, wie des Wohnhauses Nr. 25. Am Napoleonsteig, so genannt, weil dieser Weg von den Franzosen in den Befreiungskriegen angelegt wurde, steht das Napoleonhaus (Nr. 28), ein Umgebindehaus, wie es sich häufiger am Rande der Sächsischen Schweiz zur Oberlaussitz hin findet. Halbestadt besitzt einen kleinen Winterhafen, der im Zusammenhang mit der Elbregulierung in den Jahren 1864/65 erbaut wurde. Einst hatte der Ort ein vom Kurfürsten verliehenes Privileg, dem heute die Einwohner noch nachtrauern: Sie durften kostenlos mit der Fähre über die Elbe übersetzen.

Ebenheit wird die Hochfläche unter dem Lilienstein genannt. Der Name des Waldhufendorfes taucht schon 1489 auf. Seine Bewohner waren wahrscheinlich Fronleute der heute verschwundenen Burg auf besagtem Stein. Beachtung verdienen die beiden Gebäude Nr. 3 und Nr. 9, sogenannte Wohn-Stall-Häuser, deren Obergeschoss in Fachwerk-Bauweise errichtet wurde. Die Jahreszahlen 1747 bzw. 1824 am Schlussstein über den Portalen geben einen Hinweis auf die Erbauungszeit.

Erst 1999 kam Leupoldishain mit seinem Ortsteil Nikolsdorf zu Königstein. Beides sind Rohdedörfer, die im Zuge der deutschen Ostexpansion im Waldgebiet entstanden. Die Dörfer waren einst vorwiegend von Bauern und Häuslern besiedelt. An einigen schönen Zwei- und Dreiseithöfen ist diese Vergangenheit noch sichtbar. Man beachtet auch die Schlusssteine über den Toreinfahrten in Leupoldishain. Nikolsdorf dagegen ist nur ein kleines Dorf, welches nur drei Güter besaß. Auch geologisch ist die Gegend interessant. Das Wasser hat nicht nur Täler aus dem Sandstein herausgespült. Es ließ auch die bizarre Felsenlandschaft der Nikolsdorfer Wände, heute beliebtes Wandergebiet, entstehen. In der Nähe von Leupoldishain gab es sogar ein Moor, das einzige in der Sächsischen Schweiz. Leider wurde diese "Nasse Gemeinde" um 1870 entwässert, so dass davon kaum noch etwas zu erkennen ist. Botanisch Bewanderte erkennen den Platz an einem Erlenwald und dem Vorkommen einiger typischer Sumpfpflanzen, wie Sumpfveilchen, Herzblatt, Knöterich, Geflecktem Knabenkraut u.a.. Hütten gehört seit 1933 zu Königstein und liegt im Tal der Biela, die hier im großen Bogen den Quirl umfließt. Schon um 1445 werden zwei Schmiedehämmer erwähnt. Ein Dritter war bereits damals "vorarmyt". In jener Zeit wurde in der Gegend Eisen abgebaut und verhüttet.

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